2. Deutsch-Senegalesischer Wirschaftschaftsgipfel erfolgreich abgeschlossen.
Was haben Energiemix und Food Processing gemeinsam?
Das Rätsel wurde dort gelöst.

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Die IHK zu Düsseldorf zeigte volles Haus am 7. November 2014 - © SenGermany e.V.

Am 7. November 2014 kamen wieder über 20 senegalesische Manager zum 2. Deutsch-Senegalesischen Wirtschaftsgipfel nach Düsseldorf. Die Delegation wurde von Frau Maïmouna Ndoye Seck, Ministerin für Energie und die Entwicklung der erneuerbaren Energien, geleitet.

Deutsche und senegalesische Experten tagten ganztägig über Lösungsansätze, die der Energiemix am Beispiel der deutsche Erfahrung der Branche Food Processing anbietet und über welche Anforderung dem Energiemix gestellt werden, damit die Landwirtschaft im Senegal und ihre ganze Produktionskette die Ernährungssicherheit störungsfrei und nachhaltig in einem Land gewährleisten kann, das über wenig Energieressourcen verfügt.

 Maïmouna Ndoye Seck, Energieministerin, SenegalAO7A5426

  Maïmouna Ndoye Seck, Energieministerin, Senegal              Bernd Jablonowski, Direktor Messe interpack

 

Der Energiemix springt der Ernährungssicherheit zur Seite

Im Fall des Senegals liegt, von Deutschland aus gesehen, die Lösung auf der Hand: Der Anteil der erneuerbaren Energien soll im Energiemix deutlich erhöht werden und Insellösungen intensiver angeboten werden, weil viele landwirtschaftliche Gebiete nicht ans Stromnetz angeschlossen sind. Diese Feststellung könnte man der Rede der Energieministerin entnehmen. Frau Maïmouna Ndoye Seck preiste in ihrer Rede die hervorragenden Ist-Werte für die Windenergie (6m/s im Durchschnitt) und eine Sonneneinstrahlung im Senegal (1.850 bis 2.250 kWh/Jahr/m2 3.000 Stunden/Jahr) Sonneneinstrahlung im Senegal und zeigte auf einer Landkarte, wie das Stromnetz aktuell aussieht und wie es in den nächsten Jahren aussehen soll.

Carte reseau electrique

So gesehen, muss der Anteil der erneuerbaren Energien im Senegal deutlich erhöht werden, wenn man im Senegal die Ernährungssicherheit kurzfristig gewährleisten will. Abgesehen davon, sind die Kosten der Insellösungen deutlich geringer und anpassungsfähiger als der Bau von Stromnetzen durch das ganze Land, der Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird.

 

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  Souleymane Niang, Moderator Workshop Energiemix          Amadou Ibrahima Sow, Moderator Workshop Food Processing

 

Selbsthilfe ist im Senegal möglich

Unabhängig vom Komplex „Lösungsansätzen und Anforderungen“ haben die Experten aus dem Senegal auf beiden Workshops über Ist und Soll in der beiden Branchen Energie und Food Processing Vorträge gehalten und hochinteressante Diskussionen ausgelöst. Herr Simon Ndène vom senegalesischen Entwicklungsfonds für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Viehzucht machte in seinem Vortrag deutlich, dass mit einer Gebührenerhebung von 10,- CFA-Francs (0,015 Eurocent) pro Kilo in der Landwirtschaft der Senegal die nötigen Investitionen im primären Sektor decken könnte. Ähnliche Lösungen könnten auch für die Stromversorgung der landwirtschaftlichen Gebiete angeboten werden, zumal im Senegal der Strom aus fossilen Energien jährlich mit über 100 Milliarden CFA-Francs, umgerechnet mehr als 152 Millionen Euro stark subventioniert wird. Ein Teil dieser Fördermittel könnte der Stromversorgung in ländlichen Gebieten gewidmet werden, die im stark zentralisierten Senegal wie Aschenputtel behandelt werden.

 

Save Food auf der Tafel

Die Verschwendung von Lebensmitteln wurde auch von Bernd Jablonowski, Save Food-Initiator und Direktor der Messe interpack präsentiert. Mit seinem Vortrag wurde deutlich, dass auch in Entwicklungsländern wie Senegal, die eine Ernährungssicherheit anstreben, leider noch sehr viele Lebensmittel verschwendet werden. Dieses Paradox ist mit dem Mangel von Wissen im Food Processing zurückzuführen: Wenig Kältetechnik und kaum gekühlte Lagerhallen zur Bekämpfung der Kartoffelmotte, was Herr Stefan Rüdig, Verkaufsleiter bei Grimme Landmaschinenfabrik bereits bemängelte, als er 2013 im Senegal war, Schwankungen in der Stromversorgung, die alle senegalesischen Unternehmer sehr bedauern, die optimale Nutzung von Wasser in der Landwirtschaft, die Richard Clemens, Direktor bei VDMA, ansprach, und vieles mehr beeinträchtigen die Produktion von Lebensmitteln und führen zur Vernichtung Lebensmitteln und zum Verderben von Ernten in einem Land wie Senegal, in dem ein Teil der Bevölkerung immer noch unter mangelnder Ernährung leidet.

 

Lehre aus der Konferenz

Unternehmer freuen sich immer auf ungesättigte Märkte, weil sich dort Investitionen lohnen und dauerhaft hohe Rendite abwerfen. Dies ist der Fall im Senegal, ein Land mit einem Riesenbedarf in der Energie- und Lebensmittelbranche. In ihrem neuen Investitionsplan rechnet die senegalesische Regierung mit einem Investitionsbedarf in Höhe von 10.000,- Milliarden CFA-Francs, umgerechnet über 15 Milliarden Euro, um das Land auf das Niveau der Schwellenländer zu hieven. Dies ist zwar eine große Herausforderung, lohnt sich jedoch allemal für Investoren, die sich für Westafrika interessieren, denn kein Land ist politisch so sicher wie der Senegal in der Region.

Ibrahim Guèye

 

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