Christian Traumann, Geschäftsführer MULTIVAC: „Die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte ist dafür zu sorgen, dass Added Value in Afrika und nirgendwo anders entsteht.“
Die Vorbereitung des 2. Deutsch-Senegalesischen Wirtschaftsgipfels läuft auf Hochtouren.
Am 30. Juli 2014 haben wir die Firma Multivac, Weltmarktführer in der Herstellung von Verpackungsmaschinen für Lebensmittel, mit einem Kamerateam besucht und mit dem Geschäftsführer Christian Traumann gesprochen.
Herr Traumann wenn man zu Ihnen fährt, kann man sich kaum vorstellen, dass ein Unternehmen, das in fast 140 Länder exportiert, mitten in der „Pampa“ seinen Sitz hat.
Traumann: (Lachen) Das ist sicherlich Provinz, wo wir sind. Aber mit unglaublich vielen Vorteilen. Grundsätzlich, wenn man sich das Allgäu anguckt, dann wird man feststellen, dass hier sehr viel Verpackungsindustrie ist. Der Gründer unseres Unternehmens kommt von einem Ort fünf Kilometer weg von hier und hat 1961 angefangen neben seinem normalen Beruf Verpackungsmaschinen zu bauen. Er war Ingenieur bei einem anderen Unternehmen. Das war eigentlich der Beginn einer unglaublichen Geschichte, die hier stattfindet. Wir haben uns hier entwickelt. Wir haben so unglaublich viele Vorteile hier, weil wir einfach sehr loyale, sehr gut ausgebildete Mitarbeiter haben. Wir haben hier optimale Standortbedingungen. Das alles hat es ermöglicht hier an diesem Standort zu wachsen. Obwohl wir inzwischen sieben Produktionsstandorte haben und 75 Tochtergesellschaften überall in der Welt, ist das immer noch das Herz des Unternehmens und wir versuchen das auch so zu lassen.
Aber wenn man mitten im Städte-Dreieck Stuttgart mit Mercedes, München mit BMW und Ingolstadt mit Audi seinen Sitz hat, wie schafft es ein mittelständisches Unternehmen wie Multivac attraktiv für Ingenieure zu bleiben?
Traumann: Vielleicht muss ich das in zwei Antworten untergliedern. Grundsätzlich ist es so, dass natürlich ein junger Ingenieur bis zur Krise 2008/2009 zu diesen großen Unternehmen wollte. Einfach aus diesem Aspekt der Sicherheit heraus, wie man in diesen Unternehmen versorgt wird.
Das hat sich dramatisch geändert, weil man in der Krise verstanden hat, dass die mittelständischen Unternehmen wie wir kein Personal abgebaut haben – im Gegensatz zu großen Unternehmen, die Sie genannt haben. Außerdem ist gerade im technischen Bereich natürlich schon ein Aspekt, ob ich mir den ganzen Wertschöpfungsprozess ansehen kann, an einer neuen Entwicklung, an einer gesamten Maschine teilhaben darf. Das heißt, der Inhalt bei uns eindeutig breiter ist und spricht viele Ingenieure an. Wenn wir auf die Multivac an sich schauen, muss man sagen, wir haben hier in der Hochschule in Kempen im Bereich Maschinenbau haben einen eigenen Lehrstuhl, der sich mit Verpackungsmaschinen beschäftigt. Um nochmal auf Ihren Eingangsstatement zu kommen: Es ist eine schöne Gegend hier. Wir bekommen hier billiges Bauland. Sie haben die Berge gleich um die Ecke, hunderte von Seen. Sie können hier wunderschön Radfahren, Skifahren, Bergsteigen. Sie können hier Kinder sehr gut großziehen. Wir haben hier einen Kindergarten mit Kinderhort, in dem Mitarbeiter ihre Kinder ab einem Alter von sechs Wochen betreuen lassen können.
„Ein Kinderhort für Kinder ab der sechsten Woche“
Multivac produziert kein Packmittel sondern nur Verpackungsmaschinen?
Traumann: Wir produzieren keine Packstoffe. Also keine Folie, kein Papier oder ähnlich. Wir produzieren die Maschine, mit der Sie Kunststoffe aber auch gewisse Papiersorten ausformen können. Wir machen Packmulden daraus, wo das Produkt eingelegt wird. Wir machen Lebensmittel sehr langfristig haltbar, ohne sie einzufrieren und ohne sie mit Konservierungsstoffen zu verseuchen. Und man sieht es auch sehr schön an unseren Wachstumsraten, dass wir ja jedes Jahr um 10 Prozent wachsen. Letztes Jahr über 700 Millionen Euro Umsatz gemacht haben weltweit mit sehr starken Steigerungsraten, weil wir einfach eine Technologie anbieten, die gebraucht wird.
Wie viel Prozent Umsatz machen Sie mit Lebensmittelverpackung?
Traumann: Lebensmittel muss man sicherlich untergliedern. Das fängt beim Stück Rohfleisch an bis zu den Convenience Produkten, über Salat, Brot und Gemüse aber das alles wird verpackt von unseren Maschinen und macht ungefähr 80 Prozent unseres Umsatzes aus. Der Rest verteilt sich in medizinischen und pharmazeutischen Anwendungen und Industrieprodukte.
Stichdatum 1961. In dem Jahr wurde Multivac gegründet. Sie haben auch einen Kunden im Senegal, die Firma SEDIMA, die auch 1961 gegründet wurde. Was kauft SEDIMA von Multivac?
Traumann: SEDIMA verkauft Produkte von uns in der mittleren Baureihe. Das sind große Kammermaschinen auch einfache Rollenmaschinen, die dazu dienen, Basisprodukte einzupacken, die Robust sind und eine hohe Energieeffizienz haben. Da wir bei uns wenig Energie aufwenden, damit sie unter vielleicht nicht ganz Bedingungen wie wir sie im nördlichen Hemisphäre kennen auch funktionieren. Der Kunde ist sehr glücklich mit dem Produkt, was er von uns hat und kann eben diese Maschine auch unter schwierigen Bedingungen betreiben.
Sie haben Vertreter in Nordafrika und jetzt auch noch jemanden in Côte d’Ivoire. Was machen die beiden Mitarbeiter?
Traumann: Nicht nur Vertreter sondern eine Tochtergesellschaft in Nordafrika mit über 50 Mitarbeitern, die die Kunden beraten und schulen. Das ist ein ganz wesentliches Thema auf das ich nachher nochmal kommen möchte. Wir installieren diese Maschinen dort aber sorgen auch dafür, dass ein regelmäßiger Service gemacht wird, dass Ersatzteile vorhanden sind, um zu gewährleisten, dass diese Maschine dauerhaft funktioniert. Und das ist nicht nur in Nordafrika und in Côte d’Ivoire. Wir haben auch in Kenia jemanden und wir haben eine große Tochtergesellschaft in Südafrika, die sich vom Süden her nach Afrika hocharbeitet und inzwischen mit einer Tochtergesellschaft in Namibia aber auch in Botswana und vielen anderen Ländern, die an Südafrika grenzen, die genau das machen, was die Kollegen in Nordafrika in Beratung, Schulung, Verkauf, Installation und Servicedienstleistungen machen.
„Wir verpacken sehr viel Fisch“
Der Senegal ist ja bekanntlich ein sehr großer Fischproduzent. Wo könnte Multivac in der Fischereiindustrie ansetzen?
Traumann: Wir verpacken sehr viel Fisch. Es geht sicherlich im ersten Schritt erst einmal darum, potentielle Kunden oder Leute, die heute Fisch produzieren, zu beraten. Gemeinsam sich den Produktionsprozess anzuschauen und sich zu überlegen, wo will ich eigentlich hin mit meinem Fisch. Wie lange soll er haltbar sein, wie will ich ihn aufbereiten, will ich z.B. Mehrwert erzeugen und ihn danach nach Europa verschicken, will ich eher lokale Märkte versorgen. Dort haben wir sehr viel Expertise. Dort geht es darum auch zu schulen. Wie muss ich eine Umgebung schaffen, damit dieser Fisch in dieser Packung länger hält. Aber ich denke, da könnte man sich alles vorstellen: Von dem übernächsten Tag auf den Markt der nächst größeren Stadt hin, zum Export nach Europa mit Mehrwert also filetiert, oder sonst weiterzubereitet, um diesen teuren Rohstoff, den der Senegal hat, zu einem Mehrwert für die gesamte Gesellschaft werden zu lassen.
Schön und gut, dass Lebensmittel länger halten, doch man sollte vorher von Hygiene und Kontaminierung sprechen. Es hat keinen Sinn, dass ich Lebensmittel verpacke, die schon kontaminiert ist. Schaffen wir es denn, dass die Lebensmittel, die man verpackt, so sauber und hygienisch sind, dass sie vor der Verpackung unbedenklich sind.
Traumann: Da gibt es sicherlich unterschiedliche Möglichkeiten. Ich kann entweder ganz lange bei sehr tiefen Temperaturen einfrieren, um die Bakterien zu töten. Ich kann sie einfach mit Konservierungsstoffen besprühen, damit die Kontamination verschwindet. Das kann aber nicht unser Ziel sein. Unser Ziel ist es, ein Naturprodukt naturbelassen zu verpacken. Das setzt aber voraus, dass man zwischen dem Fang und der Verpackung in diesem Produktionsschritt sich genau überlegt, was man macht, was brauche ich an Kühlung und wie müssen die Räume aussehen, in denen ich den Fisch verarbeite. Und da geht es gar nicht darum riesige europäische Standards aufzubauen, weil wir wissen, dass es vielerorts gar nicht geht – zumindest nicht im ersten Schritt – aber wenn ich ein paar einfache Grundsätze berücksichtige wie die Temperaturstabilität zum Beispiel bzw. Dinge wie Handschuhe oder desinfiziertes Werkzeug. Da kann man sehr viel mit erreichen, um ein hygienisch, einwandfreies, nicht kontaminiertes Produkt zu verpacken.
Sollte man weniger Menschen in der Produktion beschäftigen, um die Kontaminierung der Produkte zu vermeiden?
Traumann: Grundsätzlich ja. Aber wissen Sie, ich gerade auf einer großen Lachsfarm in Chile und da wird auch der Lachs weiterverarbeitet und dann filetiert. Es gibt gewisse Dinge, die kann Gott sei Dank muss ich sagen, nur der Mensch machen. Und wenn ich mir Gegenden wie Westafrika anschaue, wo ich einfach genug Arbeitskraft habe, wo die Leute auch Arbeit suchen, macht es sicherlich keinen Sinn eine vollautomatische Filetierungsanlage hinzustellen, weil wir erstmal sehr viel Abfall haben, und zweites denke ich, dass die Märkte einfach noch nicht soweit sind. Entscheidend ist da, dass man die Mitarbeiter, die diesen Fisch weiterverarbeiten, entsprechend schult, dass man Umgebungen schafft, wo man wenig Kontamination hat.
Bietet Multivac auch Verpackungen für Obst und Gemüse?
Traumann: Auf jeden Fall, sehr viel. Vor allen Dingen in Mittelamerika machen wir viel. In Südamerika verpacken wir sehr viel Obst und Gemüse. Auch da geht es natürlich darum, Produkte haltbar zu machen und nicht unreif zu pflücken und in irgendwelche Reifecontainers auf dem Weg nach Europa reif werden zu lassen sondern wirklich hochwertige Produkte, vielleicht sogar weiterzuverarbeiten. Ich denke an Ananasstücke, Guacamole, Avocado, Papaya, Mangos, die man weiterverarbeiten kann und so verpackt für deutlich höhere Preise, dann auf Märkte verkaufen kann.
Der Senegal hat das Ziel mehr Mangos nach Europa zu exportieren. Was würden Sie für dieses Produkt empfehlen?
Traumann: Modified Atmosphere. Also eine Umgebung, die die Reifung des Produkts verlangsamt, ohne dass ich die Frucht unreif pflücken muss. Auch da haben wir Spezialisten, die sich sehr genau auskennen, wie so eine modifizierte Atmosphäre aussehen muss, um das spezielle Obst, weil jedes Obst sich anderes verhält, so zu verpacken, dass Sie es auch nach einer Zeit des Transports unbedenklich genießen können.
Das sind die frischen Produkte. Aber Mango kann man auch in Form von Trockenfrüchten zum Beispiel weiterverarbeiten. Bieten Sie da auch Verpackungsmöglichkeiten.
Traumann: Trockenfrüchte sind ja meistens Produkte, die in Tüten verpackt werden. Auch da haben wir unsere Kammermaschinen, die da Anwendung finden. Hier geht es natürlich darum, Produkte schonend zu behandeln, damit ich es optisch nicht zerstöre aber auch, dass der Geschmack und die Farbe drin bleiben. Wir haben auch Lösungen für eine geschnittene Mango in Würfeln, die Möglichkeiten über Schalensiegler aber auch über Tiefziehmaschinen, die so zu verpacken, dass ich wirklich lange etwas davon habe.
„Mehr Patente als der gesamte Wettbewerb zusammen.“
Sie haben am Anfang des Interviews gesagt, dass sie Produkte verpacken, damit sie länger haltbar werden. Das ist Forschung. Sie stecken sehr wahrscheinlich sehr viel Geld in Forschung und Entwicklung. Wie würden Sie das beziffern für die letzten Jahre.
Traumann: Ich kann Ihnen nur sagen, dass die Multivac mehr Patente hält als unsere gesamten Wettbewerber zusammen haben.
Wir haben letztes Jahr 165 000 Stunden in Forschung und Entwicklung investiert. Das sind ungefähr 100 Mitarbeiter, die sich nur mit Forschung und Entwicklung beschäftigen. Das sind gut zehn Prozent unseres Gesamtumsatzes. Das trennt sich aber auf in reinen Maschinenbau aber wir haben auch einen Forschungsbericht im Bereich der Lebensmitteltechnologie. Und das ist aus unserer Sicht in diesem Fall das Entscheidende, dass ich eben weiß, wie verhält sich eine Mango, ein Stück Fisch, andere Frucht oder Fleisch. Und da investieren wir sehr viel und forschen sehr viel.
Das ist Forschung intern. Bestimmt aber auch extern. Sie hatten von Universitäten gesprochen. Vielleicht auch von Forschungsinstituten. Arbeiten Sie den mit Partnern zusammen in dem Bereich?
Traumann: Es gibt natürlich hier im Allgäu ein sehr renommiertes Institut das ZLV (Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie) heißt. Sie beschäftigen sich mit der gesamten Prozesskette. Also von der Erzeugung über die Bearbeitung, Logistik und Verkauf von Lebensmitteln. Das ist eine relativ große Forschungseinheit, die wiederum mit unterschiedlichen Universitäten verzahnt ist. Wir sind aber auch sehr eng der Universität Weihenstephan in München verzahnt. Sie gehört zur technischen Universität München, die sich nur mit dem Thema Lebensmitteltechnologie auseinandersetzt und wir machen viele Einzelprojekte.
Sie sind aber ansässig in einem Land, in dem es keine Energieprobleme gibt. Sollten Sie nach Westafrika gehen, werden Sie mit Ländern zu tun haben, die Energieprobleme haben. Haben Sie daran gedacht, Maschinen zu produzieren, die bei gleicher Leistung weniger Energie verbrauchen. Oder alternativ mit erneuerbaren Energien betrieben werden können.
Traumann: Also grundsätzlich muss man sagen, soviel Energie verbrauchen unsere Maschinen gar nicht. Die Maschine, die Sie im VDMA bei Herrn Clemens gesehen haben, betreiben wir über ein Solarpanel. Das reicht, um diese Maschine zu betreiben. Natürlich nicht im Blick auf Afrika aber im Blick allgemein auf die Ressourceneffizienz beschäftigen wir uns sehr intensiv damit, den Energieverbrauch der Maschinen zu reduzieren. Aber wir können heute schon für Gebiete, wo wir vielleicht nicht die Energieversorgung wie wir sie aus Europa oder nördlichen Hemisphäre kennen, Maschinen anbieten, die gut laufen.
„Wir versorgen 116 Messen im Jahr“
Sie sind in Deutschland auf der interpack in Düsseldorf, Anuga in Köln, Fruit logistica in Berlin. Welche Messen kommen sonst für Sie in Deutschland in Frage.
Traumann: Das ist sicherlich das ganze Thema IFA in Frankfurt. Die Fleisch- und Wurstwarenmesse in Düsseldorf, Biofachmesse in Nürnberg. Das ist aber natürlich nur ein kleiner Ausblick. Wir versorgen in der Multivac-Welt 116 Messen im Jahr. Unser Produkt ist erklärungsbedürftig und unser Produkt hat so ein schönen breiten Einsatzmöglichkeit. Das heißt, wo wir vor zehn Jahren noch nicht mal daran gedacht haben wie zum Beispiel Salatverpackung, ist heute selbstverständlich. So gesehen, sind für uns Messen ein richtiges Medium, um den Mehrwert und die Einsatzmöglichkeiten unserer Maschinen zu erläutern. Wir haben hier aber auch in anderen Ländern Schulungszentren, wo wir viele Leute einfach schulen, um den die Möglichkeiten aufzeigen, was man eigentlich mit einer Verpackung machen kann.
Waren Sie schon auf irgendeine Messe in Westafrika oder noch nicht?
Traumann: Die Multivac ja. Wir waren auf allen möglichen Messen in Westafrika bis runter nach Angola natürlich in einem kleineren Fußabdruck, als man das von der interpack kennt und mit Maschinen, die in den Bedarf reinpassen.
Wir haben ja vor, im nächsten Jahr im November 2015 eine Messe zu in Dakar für alle westafrikanischen Länder zu organisieren. Die Messe heißt „Made in Germany“. Wäre es eine Messe für sie?
Traumann: Grundsätzlich ja. Man müsste sich sicherlich genau angucken, wie diese Messe ausgerichtet ist. Die Frage ist auch, wen erreichen wir da. Made in Germany ist ein sehr breiter Begriff. Da denkt der Laie natürlich erst an Autos und an viele andere Industrieprodukte. Interessant wäre es auf alle Fälle.
Wir haben zwei Hauptthemen. Erneuerbaren Energien und Food Processing.
Traumann: Jetzt wird es schon interessanter. Food Processing ist genau unser Thema. Und wenn das Konzept um die Messe herum passt. Das heißt, wenn die Werbung in die Länder sauber reingehen, wenn man die Leute schön anspricht, man ordentlichen Zulauf hat ja. Warum nicht. Das wäre sicherlich eine Messe für uns.
Wir haben auch vor während der Messe die Ausstellung Save Food dort zu zeigen.
Traumann: Wir sind eines der Gründungsmitglieder von Save Food. Wir denken, dass es ein guter Ansatz ist, Leuten zu erklären, wo der Mehrwert von Verpackung ist. Wir denken, dass es unabhängig von unserem Produkt ein wichtiges gutes Thema ist. Wenn Sie sich überlegen, wie viel Lebensmittel verderben, bevor sie beim Konsumenten ankommen. Wenn Sie sich überlegen, zumindest sagen das UN-Studien, dass heute niemand mehr hungern müsste auf dieser Welt, wenn wir es schaffen würden alle Lebensmittel, die produziert werden, zu den Endverbrauchern zu bringen. Deshalb ist Save Food für uns ein ganzes wesentliches Thema.
Als Unternehmen für unseres Produkt aber auch als Bürger dieser Welt.
Aber Sie waren auch 2011, als es angefangen hatte, Präsident der Messe interpack, deswegen wissen Sie genau, wie es angefangen hat.
Traumann: Noch viel früher natürlich haben wir uns lange Gedanken gemacht, wie wir das Thema aufsetzen. Natürlich dann feierlich sehr erfolgreich und sehr professionell präsentiert auf der interpack. Damals war ich interpack-Präsident 2011. Mit der Folge eben, dass man hautnah dabei war.
„Wir haben Schulungszentren überall in der Welt“
Software: Wie lange braucht ein Kunde, der eine Maschine von Multivac kauft, damit er damit umgehen kann?
Traumann: Wir haben vor drei Jahren sogar einen Preis für das beste HMI (Human Machine Interface) bekommen. Bei uns ist sehr viel graphisch, sehr viel über Touchscreens, sodass der Benutzer sich sehr gut zurechtfi ndet. Aber dafür ist auch das Schulungszentrum hier. Und wir haben Schulungszentren überall auf der Welt, sodass wir eben die Kunden vernünftig schulen. Wir liefern unsere Software in über 50 Sprachen aus. Das heißt, Ihr Terminal kann in der lokalen Landessprache dargestellt werden, wobei wir uns in Westafrika natürlich mit Französisch und Englisch leicht tun. Was die Sache für uns natürlich sehr viel einfacher macht.
Der Senegal ist auch ein sehr großer Produzent von Salz. Verpacken Sie auch Salz?
Traumann: Ja wie natürlich alles, was in Tüten kommt. Das ist vertikale oder horizontale Verpackung. Meersalz ist ein hochwertiges Produkt. Ich denke, dass das Geheimnis überhaupt für Afrika ist, dass man die vielen tollen Produkte, die Afrika hat, so verpackt, dass sie einen Wert haben und nicht dass irgendwo anderes in Europa oder Amerika der Mehrwert in der Wertschöpfungskette dazukommt. Das ist, glaube ich die Herausforderung der nächsten Jahrzehnte, dafür zu sorgen, dass Added Value in Afrika und nirgendwo anders entsteht.
Herr Traumann ich bedanke mich für das Gespräch.
Das Interview führte Ibrahim Guèye
Über MULTIVAC (http://www.multivac.com/de.html)
MULTIVAC ist einer der weltweit führenden Anbieter von Verpackungslösungen: globaler Marktführer bei Tiefzieh-Verpackungsmaschinen und Hersteller eines umfangreichen Portfolios an Traysealern, Vakuum-Kammermaschinen, Kammerbandmaschinen, Etikettierern, Qualitätskontrollsystemen und Automatisierungslösungen, bis hin zu schlüsselfertigen Linien.
Die MULTIVAC Gruppe beschäftigt weltweit etwa 4.200 Mitarbeiter, am Hauptsitz in Wolfertschwenden sind etwa 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Mit mehr als 65 Tochtergesellschaften ist das Unternehmen auf allen Kontinenten vertreten. Über 1.000 Berater und Service- Techniker in aller Welt stellen ihr Know-how und ihre Erfahrung in den Dienst des Kunden und sorgen für eine maximale Verfügbarkeit aller installierten MULTIVAc Maschinen.
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