Die senegalesische Energieministerin ist offen für erneuerbare Energien.
Am 31. März besuchte der senegalesische Staatspräsident Macky Sall Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Regierungs-und Parlamentsdelegation aus seinem Land.
In diesem Rahmen organisierte SenGermany eine Unterredung zwischen Frau Maïmouna Ndoye Seck, Senegals Ministerin für Energie und Dr. Günther Horzetzky, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk.
Angefangen hatte es am 8. November 2013 anlässlich des 1. Deutsch-Senegalesischen Wirtschaftsgipfels in Düsseldorf. Die Energieministerin äußerte den Wunsch dabei zu sein, war aber gerade erst als neues Mitglied der senegalesischen Regierung ernannt und kam wegen der zahlreichen Projekte, die auf ihrem Schreibtisch auf sie warteten, nicht nach Düsseldorf.
SenGermany ließ nicht locker und lud sie erneut am 31. März nach Berlin ein. Sie kam und freute sich sehr den Staatssekretär zu treffen. Doch zwischen dem Senegal und Nordrhein-Westfalen klaffen die Energiedaten auseinander, denn NRW verzeichnet eine Überproduktion an Strom, verbraucht 40% der deutschen elektrischen Energie in der Industrie und produziert 30% des Stroms, sagte Staatssekretär Horzetzky. Senegal hat hingegen kein Verbundnetz mit seinen Nachbarländern und dort verfügt nur 26% der ländlichen Bevölkerung über Strom, so die Energieministerin. Ihre Regierung muss sogar 30% des Strompreises für die Verbraucher subventionieren, damit die städtische Bevölkerung sich es leisten kann. Trotz Subvention kostet der Kilowattstunde 0,20 Cent, ein Preis, der immer noch zu hoch ist und nach dem neuesten Plan der Regierung um 50% gesenkt werden muss, damit die Subvention auf den Gesundheit- und die Erziehungssektor, die es bitter nötig haben, umgelagert werden kann. Interessant für deutsche Energieunternehmen ist vor allem das Ziel Senegals bis Ende 2016 60% der ländlichen Bevölkerung preiswert und dauerhaft mit Strom zu versorgen. „Ein anspruchsvolles Ziel“ antwortete Staatssekretär Horzetzky dazu, denn damit ein solches Ziel innerhalb von zwei Jahren erreicht werden kann, benötigt der Senegal vor allem erwiesene Berater. Aber solche Ziele kommen für einen Einsatz deutscher Unternehmer im Senegal gerade richtig, denn am nächsten Tag sollten sich die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin treffen, um über die Energiewende zu diskutieren. Fazit, das Thema „Energie“ ist brandaktuell in Deutschland und im Senegal. Beide Länder streben weniger Subventionen für den Strom an und wollen gleichzeitig den Anteil der erneuerbaren Energien an dem Energiemix erhöhen.
Bis zum 2. Deutsch-Senegalesischen Wirtschaftsgipfel, der im November 2014 stattfinden soll, werden die Gespräche zwischen beiden Regierungsvertretern vertieft, mit dem Ziel deutsches Knowhow und Kapital in den Senegal zu investieren. Am Ende des Gespräches äußerte die Energieministerin Senegals den Wunsch, den neuen Sitz ihres Ministeriums, das ein Passivhaus sein soll, mit Hilfe Deutschlands zu bauen, damit erneuerbare Energien im Senegal sichtbar werden.
Ibrahim Guèye